Accessibility
Accessibility wird auch noch als „Barrierefreiheit“ bezeichnet. Es schließt nicht nur Menschen mit körperlicher Behinderung ein, sondern auch Benutzer mit technischen oder altersbedingten Einschränkungen sowie Webcrawler von Suchmaschinen. Wenn dies nicht ganz erreicht werden kann, ist die Rede von „barrierearm“ oder „zugänglich“.
Einer Statistik nach sind Personen mit Behinderungen relativ häufig im Internet anzutreffen und auf die barrierefreie Gestaltung einer Website angewiesen. Blinde und sehbehinderte Menschen lassen sich beispielsweise die Website mit einer speziellen Software vorlesen oder in Braille-Schrift ausgeben. Gehörlose oder Schwerhörige, die auf die Gebärdensprache angewiesen sind, benötigen hingegen speziell angepasste Darstellungsformen im Web.
Accessibility bedeutet aber auch, dass den Nutzern keine Steine in den Weg gelegt werden sollen. Neben der Accessibility geht es auch um die Plattformunabhängigkeit, dies bedeutet, dass ein Internetangebot nicht nur am Bildschirm nutzbar sein sollte, sondern auch via PDA und Smartphone, es soll deshalb unabhängig sein von Betriebssystem und Software.
Woher stammt der Begriff Accessibility/Barrierefreiheit?
Der Begriff kommt ursprünglich aus der Baubranche, dort steht Barrierefreiheit (Accessibility) für ein Gebäude, das z.B. für Rollstuhlfahrer zugänglich ist. In der Informationstechnologie wurde dieser Begriff erst 1993 das erste Mal vom Dortmunder Zentrum Behinderung und Studium verwendet. Dieser Begriff diente als Metapher für Benutzungsschnittstellen von Software und prägt somit auch den Begriff „barrierefreie Benutzerschnittstellen“. In diesem Verein wurde erstmals die Forderung nach einem barrierefreien Internet in die Öffentlichkeit gestellt.
Der Begriff stammt somit aus dem Bauwesen. In der Informationstechnologie schließt er die Forderung ein, die Informationen und Inhalte jedem Nutzer zugänglich zu machen, unabhängig, welche Programme oder Software er einsetzt.
Welche Internettechniken stellen Barrieren dar?
In der Informationstechnologie und im Webdesign gibt es eine breitgefächerte Palette an Technologien, wie man Inhalte und Informationen in einer Website präsentieren kann.
Lesen Sie hier, welche Barrieren auftreten und wie diese vermieden werden können:
- Gut strukturierter Text kann von blinden Menschen über eine Braillezeile mittels eines Screenreaders gelesen werden. Hingegen ist Text in Bildern für blinde Menschen leider unzugänglich, weil der Screenreader diesen Text nicht lesen kann. Deshalb sollte der Text alternativ außerhalb des Bildes ergänzt werden. Frames stellen keine Barriere dar, solange diese Navigation und Inhalt trennen.
- Personen mit einer Sehschwäche hingegen brauchen eine Skalierbarkeit, um die Schriftgröße an Ihre Sehleistung anzupassen.
- Menschen mit Sehbehinderung brauchen in den meisten Fällen sehr starke Kontraste und klare Schriftarten.
- Personen, die mit einer Farbfehlsichtigkeit kämpfen (z.B. Rot-Grün-Sehschwäche), haben starke Probleme, wenn sämtliche Informationen mit färbiger Schrift übermittelt werden. Deswegen sollten Sie unbedingt Aussagen wie beispielsweise “Drücken Sie auf den grünen Button” vermeiden.
- Benachteiligt sind vor allem Sehbehinderte bei der Navigation, die aus Bildern, Java-Applets oder Flash-Animationen besteht.
- Ein weiteres Problem stellen blinkende oder animierte Texte für Sehbehinderte oder Menschen mit einer kognitiven Einschränkung dar, da diese von den eigentlichen Inhalten und Informationen sehr ablenken.
- Menschen, die unter einer motorischen Störung leiden und daher keine Maus bedienen können, müssen mit der Tastatur navigieren. Meist ist dies die Tabulatortaste, mit der sie sich durch die Links und andere Objekte auf der Seite bewegen. Damit diese Website auch gut mit der Tastatur navigierbar ist, ist es extrem wichtig, dass die Links in einer sinnvollen Reihenfolge angeführt sind und das jedesmal klar erkenntlich ist, auf welchen Link gerade der Fokus gerichtet ist.
- Personen, die taub sind, kommunizieren via Gebärdensprache. Für diese Menschen ist die Schriftsprache wie eine Fremdsprache und daher meist schwer verständlich. Auch mit akustischen Inhalten haben diese Menschen Probleme, deshalb sollten diese Inhalte durch virtuelle Inhalte ersetzt bzw. begleitet werden. Als barrierefreie Webseiten gelten für diese Menschen Seiten, die mit Gebärdensprache umgesetzt wurden.
- Mit langen, umständlich formulierten Texten und Fremdwörtern sowie einer komplexen Navigation haben besonders Menschen mit kognitiven Behinderungen zu kämpfen. Deswegen sollte darauf geachtet werden, dass Webseiten in leichter Sprache gehalten werden bzw. eine Übersetzung in einer leicht verständlichen Sprache angeboten wird.
- Heutzutage sind sogenannte Content-Management-Systeme (CMS) sehr weit verbreitet, diese erzeugen Seiten, die meist für behinderte Menschen nur schwer zugänglich sind. Nur sehr wenige CMS ermöglichen eine barrierefreie Eingabemöglichkeit.
- Werden die technischen Standards nicht eingehalten, so werden Webseiten erzeugt, die nur von bestimmten Browsern gewünscht dargestellt werden können.
Wie kann die Accessibility einer Website getestet werden?
IBM bietet ein sehr hilfreiches Tool an, mit dem Sie Ihre Website hinsichtlich einer guten Accessibility testen können. Dieses Tool steht unter www.alphaworks.ibm.com/tech/adesigner zum Download zur Verfügung. Dieses Tool ist aber kostenpflichtig, dennoch können Sie dieses Tool die ersten 90 Tage kostenlos testen.