Exchange Server
Als Exchange Server bezeichnet man ein Groupware- und Nachrichtensystem von Microsoft. Es wird vor allem bei Infrastrukturen von Microsoft-Produkten verwendet und eignet sich für Netzwerke aller Größen. Mittels eines Exchange Servers können z.B. Intranets aufgebaut und gepflegt oder E-Mails verwaltet und gefiltert werden. Außerdem können auch Zeitpläne erstellt und Diskussionen geführt werden.
Der Microsoft Exchange Server nutzt das RPC-Protokoll namens MAPI (Schnittstelle für die Programmierung von nachrichtenverarbeitenden Programmen), welches auch von Microsoft Outlook verwendet wird. Wohingegen Entourage, Microsofts PIM-Software und Exchange-Client für Mac OS X, WebDAV anstatt MAPI benutzt.
Zum Microsoft Exchange Server gibt es eine Vielzahl an Konkurrenzprodukten wie beispielswiese Lotus Notes /Domino von IBM, Novell GroupWis und Scalix. Darüber hinaus gibt es auch noch Open-Source Alternativen wie Atmail, Zarafa, Open-Xchange, SOGo, Zimbra collaboration suite, Kolab und Citadel/UX.
Die Entwicklungsgeschichte von Exchange Server
Am Anfang bot Microsoft nur das Mailprogramm MS Mail (bis Version 3.5) an, dies konnte allerdings bald nicht mehr die Anforderungen größerer Umgebungen erfüllen, denn es war nur möglich maximal 500 Postfächer auf dem Server zu erstellen. Dies wurde mit dem zunehmenden Mailverkehr immer mehr zum Problem. Der Exchange Server wurde von Grund auf neu entwickelt.
Um den Nutzern die Ähnlichkeit zu MS Mail näher zu bringen, wurde beim ersten Exchange Server die Versionsnummer 4.0 verwendet. Die derzeitige Version des MS Exchange Servers ist 2010 SP2 mit der Versionsnummer 14.2, welche am 4. Dezember 2011 veröffentlicht wurde. Bei dieser Version spielte vor allem die Datenverarbeitung und die Skalierbarkeit eine sehr zentrale Rolle.
Welche Funktionen bietet der Exchange Server?
Beim Exchange Server gibt es eine Standard- und eine Enterprise-Edition. Der Unterschied zwischen Ihnen liegt in der Möglichkeit mehrere Speichergruppen zu definieren sowie mehrere Datenbanken erstellen zu können. Des Weiteren gibt es auch bei der max. Größe der Datenbanken und dem Clustering einen erheblichen Unterschied.
In der Version 2003 wurde das erste Mal ein Intelligent Message Filter (IMF) integriert, welcher es möglich macht Spam herauszufiltern. Darüber hinaus kamen auch noch Sender ID und die Always-uptodate-Funktion für mobile Endgeräte hinzu. Ab Version 2007 ist diese nur noch als 64-Bit-Version verfügbar.
Der Exchange Server verfügt über folgende Funktionalitäten:
- E-Mails
- Termine & Kalender
- Aufgaben
- Kontakte & Adressen
- globales Adressbuch
- Notizen
- Dokumente
- E-Mail-Zugriff via Microsoft-Direct-Push-Technologie
- E-Mails-Abruf mittels POP3/IMAP4
- Datenkomprimierung bei der Datenübertragung
- zertifizierte Authentifizierung
- Rechtschreibprüfung – nicht nur für Deutsch sondern auch für weitere Sprachen
- Outlook Web Access
- Unterstützung der Novell-GoupWise-6.x-Konnektoren und Migrationstools
- Viren-API – diese kann Antivirensoftware Dritter miteinbinden
- globale Annahme- und Verweigerungsliste
- Unterstützung des Sender-ID-E-Mail-Authentifizierungsprotokoll
- Anti-Spam-Filter
- Active Sync – dient zur Synchronisierung von mobilen Endgeräten
- Unterstützung von Secure/Multipurpose Internet Mail Extensions