Open Source

Hierbei handelt es sich um eine Palette von Software-Lizenzen, deren Quelltext öffentlich zugänglich ist, was die Weiterentwicklung von Open Source Software stark fördert.

Die Open Source Initative (OSI) betreibt sogenannte Open-Source-Software (OSS) und stellt diese zur Verfügung. Die OSI bietet dabei weit mehr als nur die Verfügbarkeit des Quelltexts. Man kann es prinzipiell als freie Software bezeichnen.

Geschichte

Im Jahre 1998 entschied sich Netscape, angesichts der wachsenden Browser-Dominanz von Microsoft, zur Freigabe des Quellcodes ihres Netscape Navigators. Dies führte später zum Mozilla-Projekt.

Kurze Zeit später beschlossen Eric Steven Raymond, Bruce Perens und Tim O’Reilly, dass die Freie-Software-Gemeinde besseres Marketing benötigt. Um die Software geschäftsfreundlicher und ideologisch belastet darstellen zu können, wurde ebenfalls ein neuer Marketing-Begriff beschlossen. Der Begriff Open Source erobert die Internet-Welt, welcher auch der Namensgeber der kurz darauf gegründeten Open Source Initiative (OSI) war. Es wurden speziell für die Wirtschaft angepasste Open-Source-Lizenzen entworfen, um damit die Bedürfnisse des Open-Source-Umfelds zu befriedigen und zu gleich weiterhin für die Wirtschaft interessant zu bleiben.
Eine der bekanntesten dieser Lizenzen stellt die „Mozilla Public License“ dar.

Definition der Open Source Initiative

Die drei charakteristischen Merkmale des Begriffs Open Source laut OSI:

  • Die Software (bzw. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor
  • Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden
  • Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden

Begriffsproblem „Freie Software“

Die eigentlichen Bedeutungen der Begriffe Open Source und freie Software sind identisch. Wobei bei dem Begriff Open-Source-Software eher von der Entwicklersicht und bei freier Software eher von der Anwendersicht gesprochen wird.

Da es in der englischen Sprache zwei verschiedene Bedeutungen zu frei / free gibt („freie Meinungsäußerung, nicht Freibier“), entschied man sich bei der Namensgebung für Open.

Open Source ist zwar meistens kostenlos, jedoch wollte man trotzdem keine Zweideutigkeiten hinterlassen, was auch eine Vermarktung bei Vertretern der Wirtschaft ermöglichte. Diese Bezeichnung wurde jedoch ebenfalls kritisiert, denn der Begriff Open Source assoziiert die Verfügbarkeit des Quelltexts, allerdings nicht, ob dieser Quelltext verändert oder weitergegeben werden darf. So zum Beispiel bei PGP Corporation. Diese bezeichnet ihr Kryptographieprogramm als Open Source, gibt aber lediglich die Betrachtung des Quellcodes frei, Veränderung und Weitergabe sind verboten. Somit fällt dies nicht in die allgemeine Definition von Open Source. Aus diesem Grund wurde die GNU Privacy Guard eingeführt.

Der Begriff freie Software ist allerdings ebenfalls problematisch, da er häufig in Verbindung mit den Lizenzen der FSF (GNU-GPL, GNU LGPL und GNU-Lizenz für freie Dokumentation) gebracht wird. Hierbei handelt es sich laut OSI auch um freie Lizenzen, sie fordern allerdings die gleichen Rechte für die abgeleiteten Werke, wie für die originalen. Eine besondere Problematik stellt hier die GNU-Lizenz für freie Dokumente dar, weil sie die Möglichkeit bietet, die Modifikation ganz bestimmter Abschnitte zu verbieten. Somit erfüllt die GNU-FDL nicht die grundlegenden Anforderungen der Open-Source-Definition und der Definition freier Software sowie der Debian Free Software Guidelines.

Obwohl die Begriffe Open Source und freie Software sich ähneln und teilweise synonym verwendet werden bestehen trotzdem gravierende Unterschiede in der Interpretation. So werden Lizenzen beispielsweise als unfrei angesehen, wenn bestimmte Einschränkungen vorhanden sind, wie eine Begrenzung des Verkaufspreises oder dass jede Modifikation an den ursprünglichen Autor gesendet werden muss. Die Open-Source-Initiative dagegen akzeptiert solche Lizenzen als Open Source.

Um diesen Namenskonflikt, zwischen Open Source und freier Software zu umgehen, verwendet man seit kurzem auch die Begriffe FOSS und FLOSS (Free/Libre and Open Source Software).